Für einen guten Schulstart: Amazon spendet befüllte Rucksäcke für bedürftige Familien

Amazon-Mitarbeiterin Petra Radduenz befüllt die Schulrucksäcke mit Mäppchen. Foto: Leon Ecker
Amazon-Mitarbeiterin Petra Radduenz befüllt die Schulrucksäcke mit Mäppchen. Foto: Leon Ecker
Amazon-Mitarbeiter übergibt der Leiterin der Tafel, Heidi Stephan den offiziellen Spendenscheck (Foto: Leon Ecker)
Amazon-Mitarbeiter übergibt der Leiterin der Tafel, Heidi Stephan den offiziellen Spendenscheck (Foto: Leon Ecker)

An den Tischen im Logistikzentrum von Amazon werden Einzelbestellungen verpackt, was sich unschwer an den Fächern mit Verpackungsmaterial erkennen lässt, die über den Arbeitstischen angebracht sind. Doch am Donnerstag standen für kurze Zeit keine Kundenpakete im Fokus. Stattdessen liegen Zeichenblöcke, Hefte, Brotdosen, Schulmappen und weitere Materialien für den Schulalltag bereit. Sie sollen von Mitarbeitern in die rund 100 roten und blauen Rucksäcke gepackt werden.

Einkommensschwachen Familien hilft der Logistik-Riese zum neunten Mal mit einem Starter-Set. Der Frankenthaler Standort ist zum sechsten Mal bei der Aktion „Back to school“ dabei. Auch das Amazon-Verteilzentrum, der andere Standort des Unternehmens in Frankenthal, macht mit und hat schon 200 Rucksäcke gepackt, die nun unter anderem an das Frauenhaus, die Deutsch-Ukrainische Gesellschaft Alzey (DUGA) sowie die Tafel Bensheim gespendet werden. Von dort werden sie an Grundschüler weitergegeben.

Ziel dieser Aktion sei es, „bedürftige Familien zu unterstützen, die sich die Schulmaterialien nicht leisten können“, erklärt Standortleiter Rogier Thijs. 16 Amazon-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen befüllen für die Aktion Rucksäcke. Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) legt ebenfalls dabei.

Thijs begrüßt die anwesenden Angestellten und dankt ihnen für ihren Einsatz. Schon geht es los. Die Mitarbeiter sind hochmotiviert und wollen ihren zeitlichen Rekord für das Packen der Schultaschen aus dem vergangenen Jahr knacken. Da lag die Dauer für das Befüllen bei 20 Minuten.

An den acht Packstationen wird konzentriert gearbeitet. Jede Station ist für ein bestimmtes Utensil zuständig: Farbkästen, Trinkflaschen, Hefte – alles findet seinen Platz in den Rucksäcken, die durch die Tafel an bedürftige Kinder verteilt werden. Es geht Schlag auf Schlag: Im Schnitt zehn Rucksäcke pro Minute gehen über den Arbeitstisch von Petra Radduenz. Sie ist dafür zuständig, dass in jedem Rucksack ein Mäppchen landet. Abwechselnd schiebt sie ein dunkelgrünes und ein rosafarbenes Mäppchen mit Pferdemotiv in die Rucksäcke. Unterstützt wird sie dabei von einem Teamleiter, der auch mithilft.

Eine Kooperation mit der Tafel gibt es schon länger. Abgegeben würden Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden könnten, aber noch bedenkenlos für den Verzehr geeignet wären, führt der Standortleiter weiter aus. Dabei übernehme das Unternehmen auch Lieferfahrten und helfe bei der Verteilung der Ware an den Ausgabestellen. Ziel sei es, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Die Leiterin der Tafel Frankenthal, Heidi Stephan, betont die Wichtigkeit dieser Aktion. „Es gibt viele bedürftige Familien in Frankenthal, die dieses Angebot gut gebrauchen können.“ Die Rucksäcke können wieder in der ersten Schulwoche bei der Tafel abgeholt werden. Stephan findet lediglich den späten Termin etwas ungünstig: „Hätten wir die Rucksäcke noch in den Sommerferien verteilen können, hätten ihn die Kinder selbst abholen können.“

Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) hält solche Aktionen für „äußerst notwendig“ und lobt Amazon, da sich „das Unternehmen seiner Verantwortung stellt“. Er hebt hervor, dass dieses Engagement wichtig für die Gesellschaft sei, da es hierbei „um die nächste Generation geht“. Seinen Dank richtet der Bürgermeister an die Malteser und die Tafel, die sich mit dieser Aktion für Kinder einsetzen. „Das ist ein großartiges Engagement und betont den starken Zusammenhalt Frankenthals.“ Gerade in der heutigen Zeit sei es für finanziell benachteiligte Familien nicht einfach und solche Unterstützungsangebote hätten elementare Bedeutung.

Schon nach zehn Minuten sind alle Rucksäcke befüllt und in die dafür vorgesehenen Behälter sortiert. Damit wurde der Rekord aus dem Vorjahr eingestellt – der Jubel ist groß. Doch nicht nur die Mitarbeiter haben Grund zur Freude. Heidi Stephan und die Tafel dürfen sich über eine Spende von Amazon in Höhe von 5000 Euro freuen. Wo der Betrag investiert werden kann, weiß Stephan schon. „Bei unserem Umzug in die neuen Räumlichkeiten können wir das Geld für Renovierungskosten und die Anschaffung von Büromöbeln sehr gut gebrauchen.“

In etwas mehr als einer Woche beginnt die Schule und einige Kinder können den ersten Schultag dank dieser Aktion vermutlich mit einem Stück mehr Selbstvertrauen angehen. Bei der Tafel hofft man darauf, durch dieses Projekt für strahlende Kinderaugen sorgen zu können. (Text: Leon Ecker, Rheinpfalz)